Aktuelles

Claudia Sokolis-Bochmann

An(ge)dacht

In unserer Vitrine hat eine neue Schale ihren Platz gefunden, die schon auf den ersten Blick für mich von besonderem Wert war, weil Menschen mir damit mehr gesagt haben, als Worte es tun könnten. Meinen runden Geburtstag, Anfang des Jahres, nahmen einige zum Anlass, mich zu beschenken und zu erfreuen. - DANKE auch an dieser Stelle für die vielfältigen Überraschungen und Grüße, die mich erreichten. - Nun stellte sich nicht nur die Frage, Geschenke wie Blumen, Gutscheine und Lebensmittel für eine kurze Zeit zu verstauen, sondern auch Plätze zu finden, für Kostbarkeiten, die mir mit Hinweisen auf Zerbrechlichkeit und Vorsicht übergeben wurden. Achtsam wurde das Geschenk nach Hause gebracht und sollte dann auch einen sichtbaren Platz finden, denn Kunst soll ja betrachtet und gesehen werden.

Aus der Gemeinde heraus bekam ich von einigen zusammen eine Kintsugi-Schale, ein zerbrochenes Gefäß, deren Scherben als Kunstwerk zusammengefügt und deren Risse vergoldet wurden. Ein Sinnbild dafür, dass Bruchstellen und Narben nicht verborgen werden müssen. Ein Sinnbild dafür, das Bruchstellen im Leben das Leben nicht wertlos, sondern kostbarer werden lassen können, wenn sie gesehen und vergoldet wurden. Aus Scherben kann Kostbares entstehen. Ich mag diese Kunst und nachdem ich anderes ausgeräumt und losgelassen habe, hat diese Schale ihren Platz gefunden und ist sichtbar, als Zeichen, das mehr sagt, als Worte sagen können. Und doch verbinde ich selbst diese Kunst mit zwei Bibelworten, weil sie im Zusammenhang mit Bildern solcher Schalen zu Wegbegleitern wurden.

2012 malte ich ein Bild zur damaligen Jahreslosung aus 2. Korinther 12,9: Jesus Christus spricht: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Des Weiteren bekam ich bei einem ökumenischen Kollegentreffen hier in Schönebeck eine Bildkarte zu einer Kintsugi-Schale, mit dem Vers aus Matthäus 11,28: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

Jesus, dessen Passion wir in den nächsten Wochen bedenken, erlebte durch die Kraft Gottes Auferstehung und neues Leben. Durch ihn ist uns neues Leben geschenkt. Hoffnung und Ermutigung, dass Brüche, Leid und Tod nicht das letzte Wort haben. Jesus lädt ein, ihm unsere Lasten, Trennungen, Hilflosigkeit, alles, was kaputt ist in unserem Leben zu bringen. Ihm dürfen wir das, was wir nicht heilen können, überlassen und vertrauen, dass er Neues daraus schafft, und Veränderung sichtbar wird. Manches erscheint dabei in einem neuen Licht, wie Jesus der Auferstandene selbst. Manches kann klein beginnen, wie der Same, der in die Erde gelegt wurde, langsam durch den Boden bricht und es Zeit und Pflege braucht, bis Frucht entsteht.

Von Blaise Pascal stammt der Satz „Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“ In diesem Sinne wünsche ich uns eine besinnliche Passionszeit, in der wir manches loslassen, räumen und abgeben können – ob beim Frühjahrsputz oder im Gebet. Mögen wir Zeit und Raum finden, wertzuschätzen, was Gott in unser Leben hineingelegt und womit wir im Leben beschenkt sind. Manches, was zerbrochen ist, auch in unserem Leben, kann dabei auch in neuem Licht gesehen werden, wenn Gott die Bruchstellen ansieht, heilt, verwandelt. Ganz im Sinne der aktuellen Jahreslosung.

Eure/Ihre

 Claudia Sokolis-Bochmann

 

TrueStory - es hat begonnen

Unsere Vorbereitungen für TrueStory sind abgeschlossen. Mit täglichen Abendveranstaltung, die noch bis zum 05.03.2023 stattfinden, haben wir unser Haus für euch geöffnet. Wenn Ihr also Lust bekommt, mal was anderes zu erleben, kommt vorbei und lernt uns auch gerne dabei kennen.