Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind,
und verbindet ihre Wunden“ Psalm 147,3 (Monatsspruch August)
Pflaster, Mückenspray und Zeckenzange, klar, noch ein Wundspray, Schere, und Salbe dazu. Man weiß nie, was so kommen kann. Das 1. Hilfe-Set für den Urlaub oder der 1. Hilfe Kasten fürs Auto sollten gepackt, aktualisiert und griffbereit sein, bevor die Fahrt losgeht. Pflaster auf Reisen dabei zu haben, die nicht mehr kleben, machen einfach keinen Sinn, und auf der Wandertour ist die nächste Apotheke auch nicht immer um die Ecke. Da ist das Blasenpflaster in der Tasche schon ein Segen an sich, und nicht nur hilfreich. Denn nicht nur neue Schuhe sorgen für schmerzhafte Blasen, auch bewährte Schuhe hinterlassen manchmal Spuren an den Füßen. Warum? Diese Frage stelle ich mir je nach Situation auch, und wundere mich, wenn ich mir in gebrauchten Schuhen Blasen laufe. Daher lauf ich Wanderschuhe auch vor größeren Touren ein.
Als ich vor Jahren meine Bergschuhe vor dem Urlaub mal wieder einlaufen wollte, um eben keine Blasen zu kriegen, lösten sie sich in Wohlgefallen auf. Bergschuhe, mit denen ich eine Geschichte hatte, und mit denen ich schon so manchen Weg gelaufen bin. Ich konnte kaum fassen, dass mir während des Laufens die Sohle unter den Füßen wegbröselte. Scheinbar war das Gummi mittlerweile so alt geworden, bzw. das Klima auf dem Dachboden so austrocknend, dass das Material sich auflöste. Alles hat eben seine Zeit. Gut, dass ich vor dem Urlaub den Zustand geprüft habe und mir die Szene mitten in Hamburg passierte, und nicht oben auf dem Berg im tiefen Bayern, wohin ich mich auf den Weg machen wollte. In Hamburg war mein Ziel bald erreicht, und meinem Problem konnte Abhilfe geschafft werden. Das Gehen war mit den sich auflösenden Schuhen ein Erlebnis und klar war, dass sie nicht mehr mit in den Urlaub gehen würden, sondern ihre Reise in den Müll. Die Szene an sich vergesse ich nicht so schnell. Welche Ideen mir auch gekommen wären, die Schuhe ließen sich nicht mehr flicken. Aussichtslos damit auf Bergtour zu gehen. Blasen wären auf dem Gipfel da eher ein kleineres Problem gewesen.
Mir fiel diese Szene ein, als ich den Vers aus Psalm 147 las. Manch zerbröselter oder zerbrochener Gegenstand landet auf dem Müll. Bei dem einen Gegenstand fällt uns die Trennung schwer, bei anderen kann es auch endlich hilfreich sein sich zu lösen, wenn das Teil nicht mehr reparierbar zu sein scheint. Doch wir Menschen sind keine Gegenstände, die mal ausprobiert werden müssten, und Gott kein Reisender, der sich auf den Urlaub vorbereitet. Gott ist Wegbegleiter und vieles mehr, der mit uns durch Höhen und Tiefen geht. Und ja, er weiß, wie wir, dass wir uns unterwegs Blasen laufen, Schrammen holen können – und manch tiefe Verletzung. Nicht nur, weil sich unser Fuß an einem Stein stößt. So manche Verletzung ist dabei nicht einmal offenbar. Nicht nur ein gebrochenes Herz tut weh, das Leben schlägt uns manche Wunden. Erfahrungen, die Spuren in unserem Leben hinterlassen, bis hin zu Narben.
Der Monatsspruch von August kann uns ermutigen die Nähe Gottes zu suchen, der alles hat, um Wunden und Risse zu versorgen und zu heilen. Sein 1. Hilfe-Set ist bereit, ob sein Wort Balsam für unsere Seele ist, oder sein Geist unser Herz mit Liebe füllt. Möge sein Friede sich in uns ausbreiten, wie beruhigende Melodien und Öl unser Haupt salben, damit Heilung und Reinigung geschehen kann. Wie auf einer Bergtour, ist es gut, da mal anzuhalten, zur Ruhe zu kommen, um genau hinzusehen und für sich sorgen zu lassen. Möge Gott in diesen Sommermonaten unserem Körper, unserer Seele und unserem Geist Gutes tun, dass wir erfrischt und fröhlich dem Herrn ein Danklied anstimmen können, wie es in dem Psalm ein paar Verse weiter heißt. Denn Gott ist reich an Kraft und Weisheit – und er hat alles dabei, was wir auf dem Lebensweg brauchen. Fragen wir ihn danach im Gebet und sagen wir ihm, wo uns der Schuh drückt.
Sommerliche Grüße, Eure / Ihre Claudia Sokolis-Bochmann
der Gemeinschaftsaben für den 05.07.2024 ist abgesagt. Der nächste Termin its der 02.08.2024, an dem wir euch gerne wieder begrüßen.
Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie und ihr Förderverein feiern 30 Jahre musikalische Vielfalt im Salzlandkreis. Von geschichtsträchtigen bis außergewöhnlichen Spielstätten - die KLÄNGE IM RAUM erkunden die kulturelle Vielfalt vor der eigenen Haustür. Eine Spurensuche voller Schätze und Kleinode, die auch wieder in einige Kirchenkreis-Gotteshäuser führt: unter anderem nach Atzendorf, Egeln Nord, Gottesgnaden und Schadeleben.
Konzertreihe der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie führte am 05.05. 2024 in unser SCHALOM-Haus.
Hier eine kleine Rezension von Andreas Bochmann, eines Zuhörers, die wir gerne veröffentlichen.
Da spielte die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie anlässlich der 30 Jahre „Klänge im Raum“ am Sonntagnachmittag dem 05. 05. 2024 im SCHALOM-Haus in Schönebeck die wunderbaren Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi … und ich Kunstbanause dachte statt an Frühling, Sommer, Herbst und Winter an „Szenen einer Ehe“.
Zu schön waren die süßen Duette zwischen Violine (Alejandro Carrillo) und Cello (Elena Tkachenko), die sich ganz schnell zu kämpferischen Duellen wandelten, bei der das temperamentvolle Cello der virtuosen Violine ordentlich Paroli bieten konnte – wie im richtigen Leben halt. Dazu gut aufeinander eingespielte Streicher – wie eine große Familie, die das Ehedrama begleitete. Das Cembalo als unauffällig das System stabilisierende „Tante“, die an einer Stelle mit großer Weisheit ihre Meinung zu dem Ganzen referierte – einfach herrlich. Man kann Musik so unterschiedlich hören, von ihr inspiriert und zu ganz eigenen Gedanken angeregt werden.
Das Besondere an dem Konzert war wohl auch die Atmosphäre. Die Akustik der gut gefüllten ehemaligen Synagoge und jetzt Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde ließ alle Stimmen äußerst differenziert erstrahlen – vielleicht auch, weil die Musiker auf dem Resonanzkörper des Taufbeckens platziert waren… ich weiß es nicht. Gleichwohl ließen Tschaikowski Jahreszeiten (op. 37b) im zweiten Teil des Konzertes den Klangkörper der brillant spielenden Kammerphilharmonie zu einem Ganzen verschmelzen – ausdrucksstark, kräftig, ohne ins allzu Wuchtige abzudriften. Das abschließende Stück des mir unbekannten Aldemaro Romero aus dem Heimatland des Solisten – Venezuela – verzauberte durch seine Überraschungen. Begann es doch fast „harmlos“ geordnet wie eine Fuge von Bach, so drehte die Fuga con Pajarillo mit südamerikanischen Temperament voll auf. Und wer glaubte, den Walzer mitschunkeln zu können, sah sich ganz schnell mitten in lateinamerikanischen Rhythmen aus dem Gleichgewicht gebracht. Das Leben ist doch sehr komplex.
Die begeisterten Zuhörer applaudierten heftig. Die Blumen für den Solo-Violinisten wanderten dann auch ganz schnell weiter an die Cellistin. Irgendwie passend … dachte der Eheberater so bei sich.
Autor und Bildrechte: Andreas Bochmann, Eheberater, www.rede-raum.de
Juni / Juli / August 2024 (Druckversion ;A4 Duplex)