Aktuelles
An(ge)dacht Oktober/November 2023

Friedens-GeDANKEN!
Während ich diese Zeilen schreibe, denke ich an den „internationalen Tag des Friedens“, den die Vereinten Nationen auf den 21. September gelegt haben. Der „Weltfriedenstag“ oder „Antikriegstag“ wie andere den Gedenktag nennen, der an den Weltfrieden erinnern soll, der doch im Großen und im Kleinen so unerreicht scheint. Bertha von Suttner, die 1901 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, hat schon 1889 ihren Roman veröffentlicht „Die Waffen nieder!“, der damals für Aufruhe sorgte. Zwei Weltkriege folgten im nächsten Jahrhundert, und Menschen erlebten alles andere als Frieden. 100 Jahre nach Erscheinen von Suttners Roman fiel die Mauer in Deutschland nach einer friedlichen Revolution und langen Jahren der Trennung, als Folge des Krieges. Heute sind wir wieder im Krieg, auch wenn er Kilometer entfernt scheint. Heute liefert Deutschland Waffen in die Ukraine. Wie soll da Friede werden?
In Hamburg grenzte meine Gemeinde direkt an den Bertha-von-Suttner-Park. Als die Stadt ihn neu anlegte, waren wir als Gemeinde eingeladen mitzudenken und Ideen zur Gestaltung einzubringen. Nachbarn fanden sich zusammen, tauschten sich aus, brachten ihre Ideen ein, teilten ihre Sorgen und Nöte. Die einen fragten nach dem Spielplatz für Kinder, damit sie sicher spielen konnten, die anderen brauchten Auslauf für die Hunde, während die anderen sich über die „Geschäfte“ ärgerten. Die nächsten wollten gemütliche Sitzgruppen und Sonnenplätze für die Anwohner, die anderen hatten Angst das dort Schlafplätze für Obdachlose entstehen könnten. Mehr als einmal saßen wir mit interessierten und engagierten Anwohnern beisammen, dachten über Gestaltungsmöglichkeiten nach, besprachen Sicherheit und Lichtquellen, Verantwortung und Möglichkeiten der Stadt und dem Miteinander in der Nachbarschaft, die Bedürfnisse einzelner Generationen und Anliegen von Gruppen rund um den Suttnerpark. Wie kann ein Miteinander gelingen, bei unterschiedlichen Interessen und Anliegen? Natürlich gab es in dieser Projektphase auch Vorträge und Führungen, nicht nur zu der prominenten Namensgeberin des Parks, sondern auch zu der Geschichte des Ortes und seitens der Kirche und den Gruppen, die hier miteinander Leben gestalten wollten.
In den kommenden Wochen werden wir gedenken: Tag der Deutschen Einheit und Mauerfall, Reformationstag und Einheit der Kirchen, Reichspogromnacht und Holocaust, Martinstag und Friedensdekade, Volkstrauertag und Kriegsgeschehen, Buß- und Bettag – Ewigkeitssonntag und eigenes Leben. Wir denken an die Endlichkeit des Lebens, Verfolgung und Hass, Trennung und Versöhnung, denken an persönliche Geschichten und Weltgeschehen, erinnern Menschen in Familie und Gesellschaft. Und wir hören Gottes Wort. Immer wieder neu. Der Monatsspruch für Oktober aus Jakobus 1,22 lautet: Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Und im Schalom-Eck erinnert uns das Bild mit Rose und Stacheldraht an das Wort aus Psalm 34,15: Suche Frieden und jage ihm nach! – Lesen wir den ganzen Vers, so fordert er uns auf „Lass ab vom Bösen und tue Gutes“.
Wer selbst angegriffen wird, versucht sich zu verteidigen. Wer Schmerz erlebt, schlägt eher zurück als still zu halten – und es gibt Leid, dass braucht eine Stimme, dass kann nicht schweigend hingenommen werden. Doch Christus, der selbst unser Friede ist (Epheser 2,14) und unsere Hoffnung (1. Timotheus 1,1) geht uns voran und ist bei uns alle Tage – in schönen und schweren Zeiten. In der Bibel lesen wir, dass wir Frieden stiften sollen (Matthäus 5,9) und die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden gesät wird, für die, die Frieden stiften (Jakobus 3,18). Da wünsche ich uns Kreativität und einen langen Atem, Geduld und Mut: zur rechten Zeit zu handeln und zu reden, zu schweigen und zu hören.
Was ich in meinen Hamburger Jahren gelernt habe, ist, wie gut es ist mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu kommen, miteinander zu überlegen, was dazu dient, Lebensraum zu schaffen, damit Menschen einander friedlich, auf Augenhöhe und in Wertschätzung begegnen können. Dazu braucht es Zeit und Räume zum Gespräch und Menschen, die miteinander Leben gestalten wollen, auch wenn sie noch so verschieden sind. Aufstehen, Einstehen, Hingehen für den Frieden. Das lerne ich von Jesus, der die Seinen sendet. In die Welt. Um Frieden zu verkündigen, wie wir es im Namen unserer Gemeinde tragen: Schalom. Und nicht nur Hörer und Sager des Friedens zu sein, sondern den Frieden leben und gestalten, dafür eintreten. Wo fange ich an. Hier und jetzt.
Ich wünsche Dir Frieden. Dem Nächsten, der mir begegnet. Friede sei mit DIR!
Ein Lied fällt mir ein: „viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, können das Gesicht der Welt verändern“ –
Mögen wir Frieden stiften und im Sinne Gottes Anstifter sein – zum Guten.Friedens-GeDANKEN!
Während ich diese Zeilen schreibe, denke ich an den „internationalen Tag des Friedens“, den die Vereinten Nationen auf den 21. September gelegt haben. Der „Weltfriedenstag“ oder „Antikriegstag“ wie andere den Gedenktag nennen, der an den Weltfrieden erinnern soll, der doch im Großen und im Kleinen so unerreicht scheint. Bertha von Suttner, die 1901 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, hat schon 1889 ihren Roman veröffentlicht „Die Waffen nieder!“, der damals für Aufruhe sorgte. Zwei Weltkriege folgten im nächsten Jahrhundert, und Menschen erlebten alles andere als Frieden. 100 Jahre nach Erscheinen von Suttners Roman fiel die Mauer in Deutschland nach einer friedlichen Revolution und langen Jahren der Trennung, als Folge des Krieges. Heute sind wir wieder im Krieg, auch wenn er Kilometer entfernt scheint. Heute liefert Deutschland Waffen in die Ukraine. Wie soll da Friede werden?
In Hamburg grenzte meine Gemeinde direkt an den Bertha-von-Suttner-Park. Als die Stadt ihn neu anlegte, waren wir als Gemeinde eingeladen mitzudenken und Ideen zur Gestaltung einzubringen. Nachbarn fanden sich zusammen, tauschten sich aus, brachten ihre Ideen ein, teilten ihre Sorgen und Nöte. Die einen fragten nach dem Spielplatz für Kinder, damit sie sicher spielen konnten, die anderen brauchten Auslauf für die Hunde, während die anderen sich über die „Geschäfte“ ärgerten. Die nächsten wollten gemütliche Sitzgruppen und Sonnenplätze für die Anwohner, die anderen hatten Angst das dort Schlafplätze für Obdachlose entstehen könnten. Mehr als einmal saßen wir mit interessierten und engagierten Anwohnern beisammen, dachten über Gestaltungsmöglichkeiten nach, besprachen Sicherheit und Lichtquellen, Verantwortung und Möglichkeiten der Stadt und dem Miteinander in der Nachbarschaft, die Bedürfnisse einzelner Generationen und Anliegen von Gruppen rund um den Suttnerpark. Wie kann ein Miteinander gelingen, bei unterschiedlichen Interessen und Anliegen? Natürlich gab es in dieser Projektphase auch Vorträge und Führungen, nicht nur zu der prominenten Namensgeberin des Parks, sondern auch zu der Geschichte des Ortes und seitens der Kirche und den Gruppen, die hier miteinander Leben gestalten wollten.
In den kommenden Wochen werden wir gedenken: Tag der Deutschen Einheit und Mauerfall, Reformationstag und Einheit der Kirchen, Reichspogromnacht und Holocaust, Martinstag und Friedensdekade, Volkstrauertag und Kriegsgeschehen, Buß- und Bettag – Ewigkeitssonntag und eigenes Leben. Wir denken an die Endlichkeit des Lebens, Verfolgung und Hass, Trennung und Versöhnung, denken an persönliche Geschichten und Weltgeschehen, erinnern Menschen in Familie und Gesellschaft. Und wir hören Gottes Wort. Immer wieder neu. Der Monatsspruch für Oktober aus Jakobus 1,22 lautet: Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Und im Schalom-Eck erinnert uns das Bild mit Rose und Stacheldraht an das Wort aus Psalm 34,15: Suche Frieden und jage ihm nach! – Lesen wir den ganzen Vers, so fordert er uns auf „Lass ab vom Bösen und tue Gutes“.
Wer selbst angegriffen wird, versucht sich zu verteidigen. Wer Schmerz erlebt, schlägt eher zurück als still zu halten – und es gibt Leid, dass braucht eine Stimme, dass kann nicht schweigend hingenommen werden. Doch Christus, der selbst unser Friede ist (Epheser 2,14) und unsere Hoffnung (1. Timotheus 1,1) geht uns voran und ist bei uns alle Tage – in schönen und schweren Zeiten. In der Bibel lesen wir, dass wir Frieden stiften sollen (Matthäus 5,9) und die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden gesät wird, für die, die Frieden stiften (Jakobus 3,18). Da wünsche ich uns Kreativität und einen langen Atem, Geduld und Mut: zur rechten Zeit zu handeln und zu reden, zu schweigen und zu hören.
Was ich in meinen Hamburger Jahren gelernt habe, ist, wie gut es ist mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu kommen, miteinander zu überlegen, was dazu dient, Lebensraum zu schaffen, damit Menschen einander friedlich, auf Augenhöhe und in Wertschätzung begegnen können. Dazu braucht es Zeit und Räume zum Gespräch und Menschen, die miteinander Leben gestalten wollen, auch wenn sie noch so verschieden sind. Aufstehen, Einstehen, Hingehen für den Frieden. Das lerne ich von Jesus, der die Seinen sendet. In die Welt. Um Frieden zu verkündigen, wie wir es im Namen unserer Gemeinde tragen: Schalom. Und nicht nur Hörer und Sager des Friedens zu sein, sondern den Frieden leben und gestalten, dafür eintreten. Wo fange ich an. Hier und jetzt.
Ich wünsche Dir Frieden. Dem Nächsten, der mir begegnet. Friede sei mit DIR!
Ein Lied fällt mir ein: „viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, können das Gesicht der Welt verändern“ –
Mögen wir Frieden stiften und im Sinne Gottes Anstifter sein – zum Guten.

Am 01.10.2023 findet bei uns leider kein Gottesdienst statt.
Gerne können Sie um 10:00 Uhr an dem Gottesdienst in der
Elim Kirche Schönebeck, im CVJM Parkhotel Immermannstr. 12
oder aber in der St. Jakobi Gemeinde Schönebeck, Breiteweg 26 teilnehmen.